Was kann ich selbst Gutes für meine Venen tun?
Bewegung
Bewegung ist die Seele aller Dinge. (Paul Klee)
Bei uns wird leider fast jeder noch so kleine Weg mit dem Auto zurückgelegt und statt der Treppe wird möglichst der Fahrstuhl genommen. Ein gelegentlicher Besuch im Fitnessstudio kann einen grundlegenden Bewegungsmangel nicht ausgleichen.
Wenn Sie Spaß an Musik haben, tanzen Sie! Wenn Sie die Natur lieben, wandern oder joggen Sie. Wenn Sie Ihre Heimat oder fremde Städte gern zu Fuß erkunden, gehen Sie spazieren. Wenn Sie das Wasser lieben, werfen Sie sich in die Fluten, auch wenn es nur das öffentliche Schwimmbad ist. Golfen, Radfahren – es gibt viele Sportarten, die Spaß machen und gut tun.
Geeignete Sportarten bei Venenerkrankungen sind: Wandern, Schwimmen, Radfahren, Golf, Skilanglauf, Joggen und Tanzen. Besonders entstauend auf die Beine wirkt das Venenwalking. Diese Bewegungsart stammt aus den USA und wird dort Power Walking genannt.
Atemtraining
Auch mit der Atmung lässt sich der venöse Rückstrom des Blutes entsprechen. Bei der Einatmung entsteht im Brustraum ein Unterdruck, so dass das Blut nach oben gesaugt wird. Das setzt allerdings ein tiefes Einatmen durch die Nase voraus. Die der Ausatmung kann das Blut dann in die Rechte zurückströmen. Ausatmen sollte man durch den Mund.
Bei vielen Entspannungstechniken wird beim Einatmen besonders tief in den Bauch geatmet. Das ist zwar sehr entspannend, sollte aber bei bestehender Venenerkrankung nicht praktiziert werden. Denn bei der tiefen Atmung in den Bauch entsteht Druck auf die Venen. Blut wird so in die Beine gepresst und führt bei defekten Klappen dazu, dass die Klappen nicht schließen. In der Venengymnastik wird daher tief in den Brustkorb geatmet.
Wasseranwendungen
Wasseranwendungen wirken nicht nur positiv auf die Beinvenen, sondern aktivieren auch den gesamten Kreislauf. Der Umgang mit kaltem Wasser kostet sicher erst etwas Überwindung, dafür ist eine schnelle, wohltuende Wirkung die Belohnung.
Wechselwarmer Knieguss
Hierbei wird der Unterschenkel zuerst mit warmem, nicht zu heißem Wasser geduscht. Danach spült man den Unterschenkel mit kaltem Wasser ab. Der Wasserstrahl sollte nicht zu hart sein und die Abduschrichtung geht von unten nach oben bis zum Knie und dann wieder hinunter zur Ferse.
Wassertreten
Dazu kann man die Badewanne wadenhoch mit kaltem Wasser füllen. Dann watet man im Storchengang hindurch, bis die Füße kalt werden. Auch ein Spaziergang am Strand kann zum Wassertreten genutzt werden.
Hochlagern der Beine
Aus ärztlicher und medizinischer Sicht wird empfohlen, die Beine so oft es möglich ist hochzulagern, beispielsweise in der Mittagspause. Es macht sich vielleicht nicht so gut, wenn Sie Ihre Beine auf den Schreibtisch legen... aber am Abend... Zuhause... beim Fernsehen, oder Lesen. Eine schnelle Art die Beine zu entstauen ist, sich in Rückenlage auf den Boden zu legen und die Beine an die Wand zu stützen, so dass Ihre Beine zum Körper einen Winkel von fast 90 Grad ergeben. Sie werden spüren, wie das Blut aus den Beinen zurückfliesst. Ein Kribbelgefühl in den Beinen ist hierbei ganz normal. Sie können das ruhig so 5 bis 10 Minuten machen.
Wenn Sie ein Sonnenanbeter mit Venenproblemen sind und gerne in der Sonne liegen möchten um die Beine dabei hochzulagern, können Sie ein kühles Handtuch über Ihre Beine legen.
Kleidung und Schuhe
Sie sollten keine enge Kleidung tragen, die den Hüft- oder Kniebereich abschnürt, damit Ihr Blut ungehindert fließen kann. Röcke sind empfehlenswerter als Hosen, da sie einen Wärmestau am Bein verhindern. Bei der Auswahl der Schuhe sollte darauf geachtet werden, dass die Sohle weich ist und so ein Abrollen des Fußes ermöglicht. Plateausohlen verhindern das gesunde, venentrainierende Abrollen. Auch auf Schuhen mit höheren Absätzen ist das Abrollen kaum möglich, so dass diese Schuhe nur selten und nicht über einen längeren Zeitraum getragen werden sollten.